Dauerhaft fruchtbarer Boden, der gesunde und reichliche Ernten hervorbringt, Co2 und Wasser speichert, Klimaschwankungen besser ausgleichen kann und ein artenreiches Bodenleben ermöglicht, versuchen wir mit Terra Preta – Substrat zu erreichen. Terra Preta Substrat stellen wir her, indem wir Pflanzenkohle als Speicher benutzen. Zusammen mit Kompost, Bokashi oder Mist, Steinmehl und Mikroorganismen wird Humus aufgebaut, der alle diese Vorteile bietet.
Was bedeutet Terra Preta?
Terra Preta (portugiesisch: schwarze Erde) wurde vor ca 7000 – 500 Jahren von den Ureinwohnern im Amazonasregenwald entwickelt. Die Erde ist bis heute fruchtbar
Terra Preta anwenden heißt unter anderem:
Terra Preta (Nova) herstellen
Terra Preta (Nova) besteht aus
Grünschnitt,
Küchenabfällen (fermentiert)
Fäkalien, Dung, Mist, Gülle, Gärreste
Pflanzenkohle ca. 10 % (möglich sind bis zu 50%)
Mineralien in Form von Gesteinsmehl 2-5 %
Mikroorganismen bilden sich bei der Fermentation einiger Zutaten
oder werden über EM hinzugefügt (Sauerkraut, verdünnter Sauerteig, Kanne Brottrunk funktionieren auch)
aber der Grundbestandteil ist eben Kohlenstoff in Form von Pflanzenkohle.
Wichtig ist, dass die Kohle Zeit genug hat, sich mit den Nährstoffen aufzuladen – mindestens 2 Wochen oder über Kompostierung über 6-8 Wochen (gestampfter Stapelkompost, Stapelmist) und dass die Mikroorganismen sich in dieser Zeit in der Kohle ansiedeln können.
Um Kohle zu sparen, kann man mit Wurzelapplikation arbeiten (siehe http://www.ithaka-journal.net/wurzelapplikation)
Nicht sinnvoll ist es, den Boden weiterhin mit Kunstdünger, Pestiziden und vorbeugend gegebenen Antibiotika aus den Hinterlassenschaften der Tierhaltung zu belasten – das bekommt dem Bodenleben schlecht und macht die Anstrengungen, auf diese Weise Humus aufbauen zu wollen, sinnlos.
Pflanzenkohle stärkt die Entwicklung von Mykorrhiza
(gr. mykes – Pilz und rhiza – Wurzel ) bilden eine Symbiose aus Bodenpilzen und Pflanzenwurzeln.
transportieren Nährstoffe und Wasser zu den Wurzeln der Pflanzen,
stärken deren Immunsystem,
machen den Phosphor aus der Kohle im Boden pflanzen-verfügbar
fixieren die Kohle im Boden.
Stabilisieren den Boden gegen Erosion
Es gibt eine einfache Methode, wie man aus seinen Küchenabfällen einen tollen Dünger gewinnen kann, der sich super im Garten einsetzen lässt, aber auch auf dem Balkon oder sogar als Blumenerde.
Bokashi kommt aus Japan, heißt übersetzt „Stufenweise Umwandlung“ und ist eine Methode, mit der man allerlei Küchenabfälle unter Luftabschluss fermentiert und anschließend vererden lässt. Ein Recycling wie aus dem Bilderbuch, nichts wird verschwendet. Die Natur gibt doch die besten Vorbilder. ..
Küchenabfälle jeder Art (Gemüse, Gekochtes, Nudeln, Reis, Brot, Kaffeesatz, Salatsauce, Milchprodukte, Citrus-Schalen, kleine Fleischabfälle, …) Keine Knochen oder harte Kerne wie stark verschimmelte Lebensmittel, Fett von der Fritteuse.
Die Effektiven Mikroorganismen sind eine Mischung aus ca. 80 verschiedenen Bakterien und Pilzen wie Milchsäurebakterien, Hefen und viele andere, welche die die Abfälle ab- und zu Nährstoffen umbauen, die Fäulnis verhindern und stattdessen die Fermentation und später die Vererdung im Boden fördern. Dadurch stehen die Nährstoffe aus dem Bokashi schneller den Pflanzen zur Verfügung.
Pflanzenkohle ist porös wie ein Schwamm, dient als Speicher für Nährstoffe, als Lebensraum für nützliche Bakterien und Pilze, bindet evtl. vorhandene schädliche Stoffe, speichert den Kohlenstoff aus dem CO2 für lange Zeit im Boden.
Mit Hilfe der Mikroben werden die Nährstoffe in der Kohle gebunden und auch bei Dauerregen nicht ausgewaschen.
Mit der Zeit etablierst du eine dauerhaft fruchtbare Schwarzerde – die sogenannte Terra Preta – in deinem Garten.
Während des Füllens und der Fermentation sammelt sich unten im Eimer Flüssigkeit, der sogenannte Bokashisaft. Alle 3 – 4 Tage solltest du ihn durch den Hahn ablassen. Er ist ein guter Pflanzendünger. Diesen Bokashi-Saft verwendest du verdünnt zum Gießen, mindestens 1: 20, bei Jungpflanzen 1: 50 bis 1:100.
Luftdicht in Schraubglas oder Flasche lässt er sich einige Tage bis ca. 6 Wochen aufbewahren. Danach immer noch als Kompoststarter und schließlich als Abflussreiniger zu verwenden (über Nacht einwirken lassen).
Bokashi muss immer von Erde umgeben sein, von unten und von oben, denn nur dann können die Bodenlebewesen damit arbeiten. Und : nicht gleich etwas hinein pflanzen, sondern erst nach etwa 2 Wochen. Am Anfang ist das Bokashi noch sauer und würde die Wurzeln verbrennen, neutralisiert sich dann aber. Nach ca. 4-6 Wochen ist das meiste vererdet.
Die Methode hat es verdient, dass sie bekannter wird: weniger Abfall, perfektes Recycling, Superdünger, CO2 im Boden fixiert – und die Regenwürmer sind genauso glücklich wie die Gärtner – es gibt nur Gewinner!
geschrieben von: Christa Erdmann
https://em-chiemgau.de
https://em-chiemgau.de/garten/kuechen-bokashi-leicht-gemacht/
Die Bilder sind alle mit Erlaubnis von Frau Annerose Fischer von EM-Chiemgau aus dem o.g. Blogg entnommen
https://www.emiko.de/kuechenbokashi-herstellen/
(Ebenfalls eine ausführliche Anleitung)
Caroline Pfützner: Natürlich gärtnern mit Terra Preta, oekom- Verlag München 2018
https://www.waschbaer.de/shop/bokashi-eimer-kuechenkomposter-starter-set-28978
https://www.triaterra.de/Bokashi-Eimer
… und etliche weitere, kannst ja selber „googeln“
Sauerteig: Kraut&Rüben 1/2022, S.48/49 Ein Teig für Küche und Kompost